„Wir sind kein Ersatz für kommunale Sozialleistungen“

Referent Michael Geis

Der Hannöversche Tafelvorsitzende Michael Geis stellte die private Hilfsorganisation im Presse Club Hannover vor. Er berichtete über Schwierigkeiten und Erfolge des Vereins, der 1999 gegründet worden ist.

Der Verein, der rund 140 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zählt, erhält die Lebensmittel von einem festen Kreis von Einzelhandelsmärkten. Im Laufe der Zeit konnte der Verein sieben mit Kühlung ausgestattete Transportfahrzeuge zum Abholen und Transportieren der Lebensmittel anschaffen.

Die Hannöversche Tafel steuert sieben Ausgabestellen in den Stadtteilen Roderbruch, Kronsberg, Mühlenberg, Linden, Vahrenheide, Vinnhorst sowie in der Stadt Garbsen an. Meist ist die Tafel in Kirchengemeinden zu Gast.

Pro Ausgabestelle besuchen rund 180 Gäste die Tafel und suchen sich Lebensmittel aus. Insgesamt werden pro Jahr rund 3.500 Tonnen Lebensmittel ausgeteilt.

Bevor die Tafel gedeckt wird, sind alle Spenden kontrolliert worden. „Wir sortieren aus, denn manchmal sind Obst und Gemüse nicht mehr zur Ausgabe geeignet“, sagt Vorsitzender Geis.

Im Alltag der Tafelarbeit gibt es für den Verein auch ärgerliche Themen. Die Hannöversche Tafel will eigenständig arbeiten. Geis: „Was uns aber stört, ist, dass von Ämtern die Empfehlung an Bedürftige gerichtet wird, sie sollten doch auch noch zur Tafel gehen.“

In Deutschland gibt es 900 Tafeln. Auch die Hannöversche ist über den Bundesverband der Tafeln organisiert. Die Tafelidee ist überall gleich: Die Organisation bezieht Lebensmittel, die der Handel entsorgen will und deshalb lieber an die Tafeln abgibt.

Zwei Millionen Menschen sind in Deutschland auf die Tafeln angewiesen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der Hannöverschen Tafel.

 

Bericht: Holger Bahl
Fotos: Thomas Borcholte