Nähe, Relevanz, Aktualität

Martin Schiepanski

Nähe zu den Lesern, Relevanz und Aktualität bei der Themenauswahl und Glaubwürdigkeit im Auftreten und Aufbereiten von Geschichten – das macht für Martin Schiepanski guten Lokaljournalismus aus. Der Chefredakteur der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung (je nach Standpunkt: HAZ oder HiAZ) vertrat diese Werte beim Clubabend mit Verve.

„Lokaljournalismus ist eine schöne Aufgabe. Ich möchte, dass sich jeder unserer Leser zu jedem wichtigen Lokalthema durch unsere Berichte eine fundierte Meinung bilden kann.“ Schiepanski, seit 2006 zunächst als Redakteur bei der HAZ und seit Februar 2016 als deren Chefredakteur tätig, setzt dazu auf Print, online, Social Media und spezielle Live-Veranstaltungen wie die Teilnahme an der Schlussredaktion mit anschließendem Besuch des Druckhauses.

Die Resonanz langjähriger Abonnenten und User der Digitalangebote bestätigt ihn und die Auffassung des Verlegers Daniel Gerstenberg: „Martin Schiepanski hat seine Kompetenz und Führungsstärke bereits in verschiedenen Funktion in unserem Haus unter Beweis gestellt. Mit ihm wissen wir einen versierten, engagierten und verantwortungsvollen Journalisten an der Spitze unserer Redaktion, bei dem die Weiterentwicklung unserer publizistischen Produkte in besten Händen ist."

27 Redakteure und drei Fotografen sorgen dafür, dass zwischen 6 Uhr morgens und 22 Uhr abends Lokalnachrichten auf den Kanälen stehen. Die Mantelseiten mit den überregionalen Themen kommen vom RedaktionsNetzwerk Deutschland. Der Newsdesk im Großraumbüro mit dem Digital-Redakteur, dem Content Chef Lokales, dem Desk Chef (früher Chef vom Dienst) und dem Themen-Manager ist die organisatorische Zentrale.

„Wir trennen bewusst zwischen Entscheidern, Autoren und Produzenten, um den Redakteuren möglichst viel Freiraum für das Erstellen und Aufbereiten von Geschichten zu geben“, schilderte Schiepanski. Dazu zählen auch aufwendig recherchierte Hintergrundberichte zu Themen mit Hildesheim-Bezug – wie etwa über Eckart von Klaeden, der aktuell als Leiter der Abteilung Politik und Außenbeziehungen der Daimler AG in Stuttgart tätig ist.

Die Zeitung ist nach Angaben des Verbandes Nordwestdeutscher Zeitungsverleger eine der mittelgrößen Titel unter den derzeit 58 Hauptausgaben in Niedersachsen – vergleichbar dem Göttinger Tageblatt und der Ostfriesenzeitung.

Gemeinsam mit einer Agentur hat sich die Redaktion mit sieben Prototypen von Mediennutzern beschäftigt. „Wir haben erkannt, dass wir die ältere Leserschaft sehr gut erreichen und wollen nun noch stärker auch auf andere Zielgruppen zu schreiben“, erläuterte Schiepanski. Aufbereitung, Sprachduktus und Bildsprache für einzelne Themen unterscheiden sich nun je nach Kanal und Zielgruppe. Erste Erfolge der Digitaloffensive sind erkennbar – etwa bei den 4000 Instagram-Abonnenten oder den 3.000 Beziehern der WhatsApp Broadcast-Nachrichten.

Besonders erfreulich für Schiepanski: „Wir gehen diesen Weg gemeinsam mit allen Redakteuren – auch denen, die nur mit Print sozialisiert wurden und ihr Denken umstellen müssen.“
 

Bericht: Katharina Kümpel
Fotos: Torsten Hamacher